Es ist Herbst. Wundervoller, romantischer Nebel liegt jetzt oft morgens über der Erde. Die niedrigen Temperaturen sind herrlich erfrischend, und nach einem langen Arbeitstag gibt es nichts schöneres, als in der Küche schnell mit der Zubereitung einer guten Mahlzeit zu beginnen. Gut, dass es so früh dunkel wird!

 

Wer gut isst, dem kann der Novemberfrust nichts anhaben. Im Gegenteil, gesundes Essen aus wertvollen Zutaten macht optimistisch und unternehmungslustig. Erst vor wenigen Jahren haben US-Forscher bewiesen, dass bestimmte Speisen tatsächlich die Stimmung aufhellen. Und zwar nicht unbedingt die seit Langem verdächtigte Schokolade, sondern solche Lebensmittel, die Tryptophan enthalten. Bei dem Stoff handelt es sich um eine Eiweißverbindung, die der Körper nicht selbst herstellen kann, die aber bei der Produktion von Serotonin im Gehirn hilft – dem Hormon, das uns glücklich macht.

 

gabTryptophan ist vor allem in Fisch, Fleisch und Milchprodukten zu finden. Frisches Seelachsfilet, Roastbeef, Edamer: Der Weg zur guten Laune ist simpel und köstlich. Auch exotische Früchte und Nüsse beinhalten den Zauberstoff, der gegen Novemberblues wappnet. Die Banane zum Beispiel ist ein echter Glücks-Allrounder: Außer Magnesium, das in stressigen Situationen die Nerven beruhigt, enthält sie auch viel von dem besagten Tryptophan. Bei all diesen Lebensmitteln gilt natürlich, wie sonst auch, die Regel, dass Bio-Produkte den besten „Stoff“ liefern. Wer wollte sich seine Glücksmahlzeit schon mit unerwünschten oder schädlichen Zusatzstoffen verderben?

 

Allerdings wirkt Tryptophan nicht von alleine. Es braucht Zucker als Begleiter, um in den Kopf zu gelangen. Also doch Schokolade! mag jetzt mancher rufen. Zugegeben, Schokolade (und der darin enthaltene Zucker) verbessert tatsächlich kurzfristig die Stimmung, wie medizinische Tests bewiesen. Aber besonders gesund ist Schokolade nicht, wenn man sie in rauen Mengen verzehrt. Besser eignen sich kohlenhydratreiche Speisen wie Vollkornbrot, Kartoffeln, Nudeln oder Reis als Tryptophan-Begleiter. Mit diesen Vieren eröffnen auch viel mehr Möglichkeiten, sich glücklich zu essen. Man denke nur an frische Pellkartoffeln mit Quark. Gulasch vom Biorind mit Vollkornnudeln. Eine knusprige Vollkornsemmel mit Butter und einer dicken Scheibe Edamer. Oder duftiges Hähnchengeschnetzeltes mit Mandelreis … Die Vielfalt macht Spaß und erlaubt notfalls auch einen preisgünstigen Serotonin-Schub.

 

Und es gibt noch mehr als Tryptophan. Die Welt der Kräuter und Gewürze hält ebenfalls manchen wirksamen Glücksbringer bereit. Honig zum Beispiel entspannt dank seines hohen Vitamin-B-Gehalts Seele und Geist, Koriander tut dasselbe mit seinem  hohen Gehalt an ätherischen Ölen. Lorbeer und Dill machen sich gut in herzhaften Gerichten, entspannen und machen einen klaren Kopf. Zimt, Mohn und Piment wiederum sind seit vielen Hundert Jahren als Antidepressiva bekannt – unsere Urgroßmütter wussten ganz gut, warum sie sie beim Plätzchenbacken so großzügig verwendeten! Nehmen Sie sich Zeit, wie sie zu kochen, mit frischen, vielseitigen und vollwertigen Zutaten. Sie werden spüren, wie schön der Herbst plötzlich ist.

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